In Form eines Wettbewerbs mit Unterstützung zweier Schreibwerkstätten und Übersetzungshilfe (Möglichkeit Text in der Muttersprache zu schreiben) wurde die Stadtteilbevölkerung aufgefordert Kurzgeschichten zur Zukunft des Stadtteils zu schreiben. Für diese Zwischenauswertung wurden die ersten 10 eingereichten Kurzgeschichten ausgewertet und außerdem mit 9 weiteren AutorInnen, die Kurzgeschichten angemeldet haben, Interviews geführt.
Folgende Themenschwerpunkte wurden von AutorInnen behandelt / genannt:
- Zusammenleben, Sozialstruktur und soziale Interaktion
- Ihmezentrum
- Verkehr
- Grünflächen
- Schule
- Inklusion
Bewahrung der derzeitigen Sozialstruktur, Ausbau der bestehenden Toleranz und Vielfalt
Die Sozialstruktur und soziale Interaktion im Stadtteil wird bereits heute als fast optimal angesehen. Obwohl positive Utopien eingefordert worden waren, wurde immer wieder die Befürchtung geäußert, dass sich diese Verhältnisse negativ ändern könnten. Dies betrifft vor allem zwei Bereiche:
- Befürchtet wird eine Vereinheitlichung und Reduktion der Vielfalt im Stadtteil durch Mietsteigerungen und Bevölkerungsentwicklung;
- Befürchtet wird, dass sich auf Dauer die zur Zeit als sehr positiv empfundene soziale Interaktion zwischen den Menschen und Gruppen im Stadtteil hin zu einer anonymeren und gleichgültigeren Zusammenleben verändern könnte.
Die gewachsenen sozialen Strukturen im Stadtteil müssen sowohl durch eine entsprechende Wohnraumpolitik als auch durch Strukturmaßnahmen (Gewerbe) unterstützt werden, die allen unterschiedlichen Gruppen Räume eröffnet. Diese Politik muss ergänzt werden durch die gezielte Integration aller im Stadtteil lebender Gruppen in die öffentlichen Strukturen auf allen Vertretungsebenen (Beispiel: toleranter muslimischer Schuldirektor).
Ihmezentrum
Integration des Ihmezentrums in den Stadtteil durch die Schaffung attraktiver kultureller Örtlichkeiten im Ihmezentrum und die Integration von Grünflächen (Stadtgärten)
Der derzeitige Zustand des Ihmezentrums wird als Problem angesehen. Lösungen werden vor allem darin gesehen, das Zentrum für die Stadtteilbevölkerung in ihrer derzeitigen Struktur zu einem attraktiven Ort umzugestalten. Als zentrale Elemente werden hier die
Integration (jugend)kultureller Angebote (Szenecafés usw.) und das Aufbrechen der Betonwüste durch Elemente städtischer Gartenkultur genannt.
Verkehr
Weitere Verkehrsberuhigung, Förderung Fahrradverkehr und neuer individueller Verkehrsmittel betrieben mit Elektromotoren
Der Autoverkehr (Benzin) wird weitgehend aus dem Stadtteil verbannt (Parkhäuser Randbereiche). Die freien Flächen werden genutzt zur Verbesserung der Infrastruktur für den Fahrradverkehr, Fußgänger, Behinderte und neue Verkehrsmittel (individuell nutzbare kleine Elektrofahrzeuge, teils vorgehalten als Nutzbares Angebot des Öffentlichen Nahverkehrs).
Grünflächen
Die Grünbereiche im Stadtteil werden erweitert und durch die Nutzung technischer Innovationen attraktiver gestaltet
Die Erweiterung der Grünflächen geht einher mit dem Ausbau ihrer Infrastruktur. Neben modernen interessanten Kinderspielplätzen gibt es über moderne Kommunikationskanäle (WLAN-Hotspot und weitere avancierte IuK-Technologien) die Möglichkeit der Arbeit im Grünen, sei es für die Eltern, die ihre Kinder auf den Spielplatz begleiten, Studierende oder die Stadtteilbevölkerung insgesamt.
Schule / Bildungsangebot
Schul- und Bildungsangebote werden flexibler und selbstbestimmter nutzbar angeboten
Die Schul- und Bildungsangebote werden so umstrukturiert, dass sie sowohl bzgl. der Inhalte als auch des Zeitmanagement die Selbstbestimmung der NutzerInnen stärken.
Inklusion
Ausbau der Verkehrswegeinfrastruktur nutzbar für Menschen mit Behinderung
Im Zusammenhang mit der Verkehrsberuhigung und der Förderung neuer Verkehrsmittel ist grundsätzlich zu beachten diesen Ausbau behindertengerecht zu gestalten, z.B. durch die Zurverfügungstellung bisheriger Straßenflächen für Rollstuhlfahrer und die Nutzung durch Verkehrsberuhigung gewonnener Flächen (ehem. Parkräume) für Hilfsmaßnahmen (Rampen).